„Sitt und Tracht der Alten wollen wir erhalten!“ so lautet ein Wahlspruch von uns Trachtlern.
Sicher haben sich die Gründerväter des Heimat-und Volkstrachtenvereins Behringersdorf im Jahre 1906 bei Ihrem Tun und Handeln bereits an diesem Wahlspruch orientiert. Damals begann eine Bewegung, die sich über ganz Bayern erstreckte und somit auch uns in Nordbayern mitnahm. Die Mitglieder dieser Bewegung waren es, für die „die kleidsame Volkstracht“ – kurze Lederhose, Joppe und der grüne Hut noch etwas galten. Forscht man nach den Ursachen dieser Bewegung, so findet man diese in der Grundeinstellung der Menschen, die aus ihrer Heimat dem bayerischen Oberland durch die damalige beginnnende Industrialisierung in Franken, aber auch der ebenso wütenden Borkenkäferplage in unseren heimischen Kiefernwäldern als Arbeiter und Holzknechte angelockt wurden. Sie legten Wert auf der Väterhergebrachten Traditionen und Sitten und legten auch in ihrer neuen Umgebung ihre Tracht nicht ab, sondern bewahrten ihre bodenständige Volkskultur und verteidigten diese, getreu dem Vorbild ihrer oberbayerischen Heimat.

Der Heimat-und Volkstrachtenverein überstand – wenn auch mit großen Verlusten wie wohl jeder Verein und Organisation aus dieser Gründerzeit – beide Weltkriege.
Es gelang dem Verein, trotz Anfangs wirtschaftlicher Not, dann aber auch zunehmenden Wohlstands, Mode und technischer Errungenschaften die Brauchtumsbewegung und Tracht lebendig zu halten, bis in die heutige Zeit hinein.
Heute gilt für uns mehr denn je, in der Vielfalt der Angebote an Freizeitgestaltung und der Unterhaltungs- und Medienlandschaft den Anschluß an die jüngere Generation nicht zu verpassen. Trotz Vermittlung von Traditionen und Brauchtum, Volkstanz und Volksmusik, also althergebrachtem, nicht die voranschreitende Technik und Gesellschaft aus dem Auge zu verlieren und „mit der Zeit zu Gehen“ um nicht mit der Zeit zu gehen.